Sonntag, 18. Januar 2015

von kaputten Nähmaschinen und einem einfachen Ende

2 Tage vor Weihnachten - ich war gerade mit den Aufhübschen des Puppenbettes der Großen beschäftigt, welches sie ganz großzügig zum Weihnachtsgeschenk für das nicht mehr ganz so kleine Kleinkind auserkoren hatte - machte meine Nähmaschine krzmpfzw-klonk und schwieg. Ich stand vor dem Herzinfarkt. Erstens warteten noch zigzillionen Projekte für unter-den-Weihnachtsbaum, zweitens ist mir das Maschinchen ja sehr ans Herz gewachsen und die Vorstellung, sie evtl ins Nirwana geben zu müssen, fühlte sich gar nicht gut an. Drittens - und da bin ich ja pragmatisch - wenn sie kaputt gewesen wäre, hätte ich so zwischen Weihnachtsgeschenken und den anstehenden Neujahrszahlungen an die Versicherungsbranche und andere Haie auf lange absehbare Zeit gar kein Geld für eine meinen Ansprüchen genügende Maschine gehabt. Meine Extrasystolen verstärkten sich spürbar, als mir der Stoffhändler meines Vertrauens eröffnete, der ladeneigene Techniker sei erst Mitte Januar wieder da.
Das Display der Maschine zeigte an, die Sicherhheitsvorrichtung sei aktiviert. Das kommt schon mal vor, besonders dann, wenn sich die falsche Nadel mit dem falschen Stoff trifft und sich verbiegt. Aber das war hier nicht der Fall. Anders als sonst hob sich die Sperrung auch nicht durch Nadelwechsel auf. was tun? Ich befragte Dr. Google, diagnostizierte ein verkanteten Schwung-irgendwas und fing an zu überlegen, woher ich die geschätzten 200 € Reparaturkosten nehmen sollte. Die im Netz prophezeiten 2 Monate Kuraufenthalt in der Mutterfirma meiner Nähmaschine könnten sich ja mit den Reparturkosten amortisieren. Ich bräuchte einfach nur mindestens 2 Monate keinen Stoff kaufen. Wollte ich das wirklich - so einen kalten Entzug?
Da nach Aussage aller ungefragten Forenmitglieder die Maschine eh tot war, beschloß ich, sie zu sezieren. Ich schraubte also das Gehäuse komplett ab, entfernte Fusseln und Fädchen, ölte ganz leicht sämtliche in Bewegung-seiende Teile, schraubte das Gehäuse wieder dran, schaltete ein, drehte das Schwungrad versuchsweise mal entgegen des Uhrzeigersinnes und EIN WUNDER! Sie funktionierte. Und zwar wie neu hingestellt.
Ich nutze die verbleibenden 12 Stunden bis vor Weihnachten und produzierte am Fließband. Der Haussegen hing schief, meine Schultern und mein Nacken auch. Egal, es warteten kleine und große Empfänger. Ich denke, es hat sich gelohnt. Und über Familienzeit vs. Nähzeit rede ich mit meinem Mann mal ganz in Ruhe, während wir im Park rocken - allein und ohne die Kinder. Wie früher :-)



Püppiklamöttchen aus Freebook






Für das Freundinnenkind, SM: Tilda
Für die Freundin: Kosmetikkoffer von farbenmix

fürs große Kind: Kuscheldackel
fürs kleine Kind: SM Ottobre












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