Dienstag, 8. Januar 2013

Neues Jahr, neues Glück!

Was war das für ein Jahr?! Ausgeklungen ist es jedenfalls nicht weniger chaotisch als es verlaufen ist. Ich sag nur: Besuch bei der Schwiegerfamilie. Kennt ihr das Gefühl, ihr müßtet Eure Neffen und Nichten dringend zur Räson pfeifen und die Eltern gleich mit, weil weder die einen noch die anderen in der Lage sind, sich NICHT so zu verhalten, als ob alle dringend mal eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen sollten? Ja? Dann wißt Ihr ja Bescheid!  Und jetzt stellt Euch mal vor, Ihr selbst seid zufällig Erziehungswissenschaftler mit Schwerpunkt "kindliche Entwicklungsstörungen".Könnt Ihr Euch jetzt ungefähr vorstellen, WIE unglaublich entspannt solche Besuche dann für alle Beteiligten sind? Mal gut, daß zwischen uns 500 km Entfernung liegen und wir uns so selten sehen!
Kaum wieder im heimatlichen Norden angekommen, verkündete der Gatte, er wolle sofort und augenblicklich das Schlafzimmer neu einrichten. Möglicherweise entstand der Drang zum Vermöbeln Neubemöbeln aus den vorher heruntergeschluckten Aggressionen?! Er ist da nämlich etwas ...äh...diplomatischer als ich. Jedenfalls wollte er seinen restlichen Urlaub gern mit dem Schwingen von Inbus-Schlüsseln verbringen und da habe ich ihn - selbstverständlich ganz uneigennützig - eben gelassen.

So eine komplette Neumöblierung zieht natürlich auch eine Grundausmistung par exellance mit sich. Tscha,was soll ich sagen? Irgendwie hatte ich ein bißchen den Überblick über meine seit 8 Jahren angehäuften Stoffvorräte verloren. Und es war ein Graus, die so auszusortieren, daß sich die geschätzten 8 Mio Meter Stoff(fetzchen) auf 7,9 Mio verkleinern konnten. Im Ernst: Ich bin nicht in der Lage, wegzuwerfen. Wie macht Ihr das? Setzt Ihr Euch eine Mindeststoffgröße, also z.B. alles was unter 40x 40cm ist, kommt weg? Oder hebt ihr auch alles auf? Oder hebt Ihr nur bestimmte Sachen auf, etwa nur Jerseyreste oder nur BW-Reste, um daraus irgendwann mal eine schöne Patchworkdecke zu nähen? Ich brauche dringend Tipps, denn ich muß noch ein bißchen mehr aussortieren - hab ich dem Gatten versprochen.

Apropos Patchworkdecke: Da der Gatte mich mit dem Projekt Schlafzimmer so schön überrascht hat und ich im letzten Post ja noch tönte, die Decke habe Zeit, weil wir wegen eines exorbitant teuren Mini-Teenagers wahrscheinlich erst im Rentenalter wieder Geld nur für uns übrig haben, bin ich jetzt natürlich volle Moppe im Zugzwang. Das Schlafzimmer ist fast fertig und wunderschönigst und die aschgrauen Wände, weißen Möbel und olivgrünen Vorhänge warten nur noch auf das Topping durch eine fantastische, gern aufwändige Decke und ICH HABE KEINE AHNUNG, WELCHE! Ich bin total inspirationslos. Bunt oder nicht so bunt und damit auf die Farben des Zimmer abgestimmt? Und wenn nicht bunt, dann ein Wholecloth-Quilt? Und wenn doch bunt, welche Blöcke? Ich mag ja diese sehr bunten, aus ganz einfachen Blöcken zusammengesetzten Decken sehr gern (-> hier z.B.), aber irgendwie...Das sind Probleme, was?

Und dann ist ja noch die Fragem ob ich so zum Nähen komme, wie es für einen 2x2 m Patchworkquilt nötig wäre. Ich hatte ja vor einiger Zeit schon mal erzählt, daß ich meinen Job gekündigt habe. Nach einigen Jahren klassischer Sozialarbeit war es an der Zeit, mich neu zu orientieren, wenn ich vermeiden wollte, vor lauter unterdrücktem Ärger über bestimmte Dinge in eine psychosomatische Erkrankung zu rutschen. Außerdem habe ich gemerkt, daß ICH mich und sich damit auch meine Ansprüche geändert haben. Mein Mann schenkte mir dann zum Geburtstag ein Coaching, um das alles mal ein bißchen klarer zu kriegen. Eine interessante Sache für mich, denn normalerweise bin ich ja die Beratende und Motivierende. So mußte ich mich also mal gänzlich zurücknehmen und gucken, wo ich stehe und was ich will und wie ich dahin komme. Gar nicht so einfach für jemanden, der es gewohnt ist, nur den anderen die Richtung vorzugeben. Und deren Richtung war dann auch immer meine, weil ich ja für die entsprechende Veränderungen organisieren mußte. Für mich und nur für mich selbst so etwas zu tun, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Ich hatte ja einen Job und etwas zu tun, muß also alles stimmen so rundherum. Im Ansatz tat es das auch. Ich MUSS beratend und organisierend tätig sein! Das bin ICH! Nur die Beratenen, das waren die falschen. Anyway, die Arbeit mit klassischen sozialen Problemfällen hat mir eine Menge Menschenkenntnis eingebracht und das schadet, egal wie es in meinem Leben so laufen wird, selten. Unterm Strich und um aufs Thema zurückzukommen: Nun ist also klar, was zu tun ist und welchen Job ich will. Und drunter mach ich es nicht!
Das war dann auch meine Initialzündung im Coaching: Es ist mehr als nur gesund, Ansprüche zu haben. denn nur wenn ich weiß, was ich will und was ich nicht will, kann ich für Veränderung sorgen! Und wie es Gott, das Schicksal und der Zufall so wollten, bekam ich dann letzten Freitag ein sehr interessantes Angebot...Wir werden sehen, wir wollen uns erstmal beschnuppern. Denn auch das mußte sich bei mir erstmal setzen: Zum Bewerbungsprozess gehören zwei, die sozusage miteinander flirten. Man selbst nämlich und die Firma. Ein Bewerbungsgespräch ist insofern also ein Blind Date und dient dem gegenseitigem Beschnuppern und Ausloten von Möglichkeiten. Ich kann angebotene  Möglichkeiten aber nur ausloten, wenn ich weiß, was ich will!
In diesem Sinne:  

Back to yourself and then look ahead! `cause: Shit in - shit out!

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